Kurse




Stressbewältigung mit Achtsamkeit
und Selbstfürsorge


Ich biete verschiedene Kurse zur Stressbewältigung mit Achtsamkeit und Selbstfürsorge für Erwachsene an. Den 8-Wochen-Intensivkurs stelle ich gleich näher vor.

Außerdem biete ich Kurse für bestimmte Zielgruppen an, z.B.

  • für Menschen mit chronischen Erkrankungen,
  • für pflegende und betreuende Angehörige/Freunde/Ehrenamtliche,
  • für im Gesundheitswesen tätige Menschen,
  • für Einzelne und Paare.


Aufbau und Inhalt dieser Kurse basieren auf dem unten beschriebenen 8-Wochenkurs. Die Schwerpunktthemen und der zeitlicher Rahmen können jeweils den Bedürfnissen der Zielgruppe angepasst werden. Wenn Sie Interesse an einem dieser Angebote haben, melden Sie sich bitte telefonisch oder per E-Mail bei mir. Natürlich sind auch Menschen aus den genannten Zielgruppen herzlich zum 8-Wochen-Intensivkurs eingeladen.

Der 8-Wochen-Intensivkurs richtet sich an Menschen,

  • die stressbelastet sind und ihre Gesundheit schützen möchten,
  • die von Krankheit betroffen sind und die die damit verbundenen Belastungen reduzieren wollen,
  • die für andere Menschen gut sorgen möchten, ohne selbst auszubrennen,
  • die sich selbst und ihre inneren Kraftquellen besser kennenlernen wollen.


Der Kurs beinhaltet Übungen

  • zur achtsamen Wahrnehmung von Körper und Atem,
  • zum Gewahrsein von allem, was auftaucht,
  • zur Entwicklung von Selbstfürsorge, Empathie und Mitgefühl,
  • mit angeleiteten Meditationen im Sitzen und Gehen,
  • zur achtsamen Wahrnehmung im Alltag (beim Essen, Spazierengehen).


Was ist mit Achtsamkeit eigentlich gemeint? Und wie wirkt Achtsamkeit?
Achtsamkeit hat vielfältige und tiefgreifende Wirkungen, die sich vor allem durch die eigene Erfahrung erschließen. Einige wichtige Aspekte möchte ich mit Unterstützung von Pema, einer kleinen Tibeterin, veranschaulichen und erläutern.

Ganz wach und präsent sein,

offen und neugierig wahrnehmen,

ohne zu urteilen

Die Aufmerksamkeit fokussieren und unvoreingenommen erforschen

Um etwas klar erkennen und erforschen zu können, wird bei Achtsamkeitsübungen die Aufmerksamkeit zuerst auf ein Objekt gelenkt, z.B. auf den Körper oder den Atem. Dadurch treten andere Gedanken und Empfindungen in den Hintergrund. So wird es leichter, sich zu konzentrieren und genauer wahrzunehmen.

Erst, wenn in einem Glas mit sandigem Wasser die Sandkörner (unsere geistigen Aktivitäten) nicht mehr ständig aufgewirbelt werden und sie langsam zu Boden sinken, kann man etwas wirklich erkennen, erforschen und wieder „durchblicken“.

Sich auch Ängsten gegenüber öffnen?!

Achtsamkeit hilft, einen langfristig hilfreichen Umgang mit Herausforderungen und Belastungen zu erlernen. Normalerweise wollen wir Unangenehmes so schnell wie möglich wieder loswerden. Instinktive Abwehrreaktionen, z.B. die Schonhaltung bei chronischen Schmerzen oder das Vermeiden bestimmter Situationen bei starken Ängsten wirken kurzfristig entlastend, verstärken aber langfristig die ursprünglichen Symptome ganz erheblich, d.h. Anspannung, Schmerzen und Ängste nehmen zu. Es braucht Mut, know how und manchmal auch die Unterstützung anderer, um sich dem, was ängstigt und belastet, offen zu stellen, ohne es abzuwehren. Nur so ist es möglich, sich aus dem Gefangensein in unangenehmen Empfindungen und Gefühlen zu befreien.

Gelassenheit und Entspannung

Achtsamkeitsübungen verringern die vegetative Übererregung und führen zu mehr Gelassenheit und Entspannung. Dadurch gelingt es auch, abends leichter einzuschlafen. Das ist zwar nicht das Ziel der Übungen, sondern eine „Nebenwirkung“, diesmal aber einmal eine sehr angenehme!

Last not least: Im Hier und Jetzt leben

Genau betrachtet, besteht das Leben aus einer Folge von Augenblicken. Oft sind wir mit unseren Gedanken aber gar nicht im gegenwärtigen Augenblick präsent, sondern sind mit unseren Gedanken in der Vergangenheit oder in der Zukunft. Wenn wir immer wieder den gegenwärtigen Moment verpassen, den einzigen, den wir bewusst gestalten und erleben können, verpassen wir auch viele schöne und wertvolle Momente unseres Lebens.

Der Aufbau der Kurse und die meisten Übungen stammen aus dem MBSR-(Mindfulness Based Stress Reduction, achtsamkeitsbasierte Stressreduktion) Programm von Jon Kabat-Zinn. Er entwickelte dies 1979 an der „Stress Reduction Clinic“ der Universität Massachusetts, USA, für Menschen, die durch chronische Schmerzen, körperliche oder seelische Erkrankungen schwer belastet waren.

Ich habe das Kursprogramm um einige Elemente aus dem MSC-Programm (Mindful Self-Compassion, achtsames Selbstmitgefühl) erweitert, das die Entwicklung von Selbstakzeptanz, Selbstfürsorge, Empathie und Mitgefühl für andere stärkt. Es hat sich in den letzten Jahren in Studien gezeigt, dass sich dadurch die Wirksamkeit von Achtsamkeitstrainings wie dem MBSR-Programm vertieft und erweitert.

Beide Trainingsprogramme wurden intensiv wissenschaftlich untersucht und haben dabei ihre Wirksamkeit eindrücklich erwiesen. Sie werden inzwischen in ganz unterschiedlichen Kulturen und Ländern der Welt gelehrt und sind weltanschaulich neu-tral konzipiert.

Es ist durch zahlreiche Studien wissenschaftlich belegt, dass Teilnehmer nach 8-wöchigen MBSR-Kursen

  • seltener in Stress gerieten und wenn, dann weniger heftige Symptome zeigten,
  • sich gelassener fühlten, mehr Selbstvertrauen und Lebensfreude verspürten,
  • sich offener und mutiger schwierigen Situationen stellten,
  • bei chronischen Schmerzen über eine geringere Schmerzintensität und Schmerzausdehnung berichteten,
  • Schmerzen und andere unangenehme Körpersymptome als weniger belastend empfanden,
  • Teilnehmer mit schweren Erkrankungen wie MS oder Brustkrebs weniger ängstlich, depressiv und erschöpft waren,
  • im MRT eine verringerte Größe des Mandelkerns, der Stresszentrale des Gehirns zeigten.


Wir verdanken es der sogenannten Neuroplastizität unseres Gehirns, dass wir bis ins hohe Alter lernfähig sind, indem unser Gehirn neue Nervenverknüpfungen bildet in Abhängigkeit davon, wie wir es benutzen und trainieren.


Um von einem Achtsamkeitstraining zu profitieren, brauchen Sie keine Vorkenntnisse und keine Vorerfahrung. Ein gewisses Maß an Neugier und die Bereitschaft, die Übungen zu praktizieren, reichen in der Regel aus, um vom Kurs zu profitieren. Wenn Sie nicht wissen, ob der Kurs für Sie zu diesem Zeitpunkt geeignet ist, können wir das in einem kostenlosen und unverbindlichen Vorgespräch klären.

Sie lernen im Kurs vor allem aus den eigenen Erfahrungen mit den Übungen und vom gemeinsamen Austausch über die Übungserfahrungen.

Begleitend gibt es Impulsvorträge zu folgenden Themen:

 

Stress und Burnout sind Themen, die inzwischen immer mehr Menschen betreffen. Die Ursachen sind komplex und es würde den Rahmen sprengen, hier detailliert darauf einzugehen.

Auch wenn viel über Stress diskutiert wird, ist vielen Menschen wenig bekannt, wie Stress genau wirkt. Die moderne Stressforschung und die Psychoneuroimmunologie können die Stressreaktionen und die komplexen Wechselwirkungen zwischen seelischem Erleben, Körperreaktionen, dem Immun- und Hormonsystem inzwischen recht genau erklären.


Bei langanhaltendem Dauerstress übernehmen automatisierte und meist unbewusste Verhaltens- und Denkmuster die Regie über unser Leben.
Daher ist es schwierig, sich von alten Gewohnheiten zu lösen, selbst wenn man erkannt hat, dass sie nicht mehr zweckmäßig oder sogar schädlich sind. Achtsamkeit hilft innezuhalten und diese Automatismen zu bemerken. Das ist die Voraussetzung dafür, dass Sie wieder bewusst und frei entscheiden können, wie Sie reagieren wollen.

Der 8-Wochenintensivkurs umfasst

Um Achtsamkeit und Selbstfürsorge wirklich nachhaltig in Ihr Leben zu integrieren, ist es wichtig, während der Kursdauer auch zu Hause regelmäßig zu üben. Zur Unterstützung erhalten Sie Übungs-CDs und ein ausführliches Skript.

Die Teilnehmergebühr ist jeweils bei den ausgeschriebenen Kursen angegeben.
In Sonderfällen, z.B. für Langzeiterkrankte, Arbeitslose, Studierende und Schüler ist eine Ermäßigung nach Rücksprache möglich.

Der Kurs kann eine medizinische oder psychotherapeutische Behandlung gut unterstützen, aber nicht ersetzen! 

 

 

Achtsames Selbstmitgefühl

(Mindful Self-Compassion MSC)

 

Was ist mit Selbstmitgefühl gemeint? Der Begriff gibt Anlass zu Missverständnissen.
Geht es darum, sich selbst mehr zu bemitleiden, zu verwöhnen und sich noch mehr auf sich selbst zurückzuziehen? Nein, darum geht es nicht.

Mit achtsamem Selbstmitgefühl ist eine Haltung gemeint, in der wir uns selbst in schwierigen Zeiten Wohlwollen, Verständnis und Fürsorge entgegenbringen, so wie wir es unserem besten Freund, unserer besten Freundin gegenüber tun würden.
Viele Menschen haben Schwierigkeiten oder eine Abneigung, sich selbst so zu begegnen, wie sie es einem geliebten Menschen gegenüber ganz selbstverständlich tun würden.

Kristin Neff und Christopher Germer haben dieses Thema in den letzten Jahren intensiv erforscht und dabei Folgendes herausgefunden:

1. Wenn wir bei schmerzhaften Erfahrungen körperlicher oder seelischer Art verständnisvoll und wohlwollend uns selbst gegenüber sind, wird es leichter damit umzugehen, als wenn wir uns unter Druck setzen oder verurteilen. Letzteres würde nur zusätzlichen Stress verursachen und unsere Fähigkeiten, so gut wie möglich mit der Situation zurechtzukommen, weiter schwächen.

2. Indem wir uns selbst wohlwollend akzeptieren, öffnet sich unser Blick dafür, anzuerkennen, dass das Leben und wir selbst nicht perfekt sind. Auch alle anderen Menschen erleben irgendwann schwierige und schmerzhafte Situationen. Genau das verbindet uns miteinander. Diese Erkenntnis kann entlasten und sie stärkt zugleich auch das Einfühlungsvermögen und Verständnis für andere.

3. Wenn wir den Mut haben, uns so anzunehmen, wie wir gerade sind, können wir viel besser spüren, was wir jetzt eigentlich wirklich brauchen und was wir tun können, um die Situation so gut wie möglich zu bewältigen.

Selbstmitgefühl kann jeder Mensch erlernen, auch Menschen, die in der Kindheit wenig Zuneigung erfahren haben oder Menschen, die es nicht gewohnt sind, wohlwollend mit sich selbst zu sein.

Viele Studien haben gezeigt, dass Menschen mit gut entwickeltem Selbstmitgefühl